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Nr. 4: Was bringen Kunst- und Kulturprojekte in der Region? Kultur- und Regionalentwicklung zusammen denken! Mittwoch, 22. Januar 2020, 13:30 bis 15:30 Uhr

Nr. 4: Was bringen Kunst- und Kulturprojekte in der Region? Kultur- und Regionalentwicklung zusammen denken!

Kunst und Kultur sind Akteure regionaler Entwicklungen. Immer mehr Themen, die aktuell diskutiert werden, betreffen die Kultur- und Regionalentwicklung ländlicher Regionen gleichermaßen: "Dritte Orte der Kultur und Begegnung", "Regionalfonds für kleine Ehrenamtsprojekte", "Partizipative Jugendprojekte", "Kultur-Kümmerer in Kommunen und Landkreisen" oder "Festivals auf dem Land". Das Forum bringt Akteure der Regionalentwicklung und der Kultur zusammen, um diese Themen zu diskutieren und Kunst- und Kulturprojekten in der Region vorzustellen, die aktiv an der Regionalentwicklung beteiligt sind. Im Format "Ideen am Tisch" berichten Regionalmanager und Regionalmanagerinnen, Künstler und Künstlerinnen sowie Vertretende von Vereinen, Verwaltungen, Behörden, Kulturinitiativen und -einrichtungen an fünf parallelen Thementischen von ihren Kulturprojekten oder künstlerischen Aktivitäten. Sie tauschen Erfahrungen aus und erläutern, welchen Beitrag sie mit ihrem Projekt für die regionale Entwicklung geleistet haben. Interessierte sind eingeladen, Platz zu nehmen, Ideen mitzunehmen oder einzubringen, Fragen zu stellen und von eigenen Erfahrungen zu berichten. Nach 45 Minuten wechseln die Konferenzteilnehmenden die Tische und eine zweite Gesprächsrunde beginnt.

Organisatorisches

Veranstalter: "TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel", eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes in Zusammenarbeit mit der Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen Deutschlands (BAG LAG)

Ansprechpersonen:

Dokumentation

Programm

13:30 Uhr Begrüßung

  • Samo Darian, Programmleiter TRAFO
  • Dr. Hartmut Berndt, Vorstandsvorsitzender BAG LAG

13:40 Uhr 1. Runde mit fünf parallelen Thementischen

Tisch 1: Dritte Orte

Der Begriff des "Dritten Ortes" erfährt derzeit eine Konjunktur in Diskussionen um die Zukunft ländlicher Räume. Dabei wird deutlich: es gibt sehr verschiedene Konzepte, die unter diesem Begriff gefasst werden, diese reichen von Kultureinrichtungen, die sich einer neuen Aufgabe annehmen und die Menschen der Region einladen, sich inhaltlich einzubringen, über Co-Working-Spaces, bis hin zu Begegnungsorten, die von Einzelpersonen oder Initiativen mit Leben gefüllt werden, wie bspw. Kulturscheunen und Ähnliches.

  • Dr. Kenneth Anders, Programmleiter Oderbruch Museum Altranft
    oderbruchmuseum.de
    Das Oderbruch Museum Altranft ist eine Werkstatt für ländliche Kultur. Durch Jahresthemen, die auf Befragungen der Menschen vor Ort basieren und in Kooperation mit Vereinen und kleinen Kulturorten gestaltet werden, investiert es kontinuierlich in die regionale Selbstbeschreibung. Mit den Schulen der Region arbeitet das Museum an Projekten der Landschaftlichen Bildung und bietet zudem Werkstattangebote für Schulklassen und Besucher an. Das Museum ist Koordinationsstelle des Netzwerks „Kulturerbe Oderbruch“ mit über 25 Kulturerbe-Orten, auf dessen Grundlage sich die Kommunen des Oderbruchs für eine Erlangung des Europäischen Kulturerbe-Siegels engagieren.
  • Patricia Janning, Vorsitzende Kukunat e.V.
    www.kukunat.de
    Die Kunst-, Kultur- und Naturwerkstatt Kukunat in der Ortsgemeinde Netzbach bietet einen Ort zum kreativen Ausprobieren in der Region. Kunstkurse für Groß und Klein aus dem Themenfeld der bildenden Kunst werden vor Ort wie auch in Kooperation mit anderen Institutionen angeboten (von Malerei, Architektur, Plastik, Grafik, Mosaik, Erfinderwerkstatt, etc.). Neben der Kunstwerkstatt gibt es auch eine „Offene Bühne“. Alle zwei Jahre konzipiert und organisiert der Verein zudem ein Festival bei dem alle Menschen aus der Region integriert werden (Farbenfest und Aar-Einrich Festival).

Tisch 2: Kultur-Kümmerer

Bei der Unterstützung von kulturellen Einrichtungen auf lokaler und regionaler Ebene geht es nicht allein um die Weitergabe von finanziellen Mitteln. Hilfreich können auch Ansprechpartnerinnen für Kultur in den Verwaltungen sein: Kümmerer, Kulturkoordinatoren, Servicestellen, Kulturbüros oder Regionalmanager und Regionalmanagerinnen, die ansprechbar sind für die Kulturakteure der Region, sie untereinander und mit anderen gesellschaftlichen Bereichen vernetzen, einen Service bei der Förderakquise anbieten oder das Ehrenamt unterstützen und beraten.

  • Dr. Patrick S. Föhl, Leiter Netzwerk Kulturberatung
    www.netzwerk-kulturberatung.de
    Mit dem 2019 gestarteten Pilotprojekt "Regionalmanager/in Kultur" wollen das Programm TRAFO und das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit sechs Landkreisen Vorschläge dafür entwickeln, welche Aufgaben solche Regionalmanager und Regionalmanagerinnen übernehmen können und welche strukturellen Veränderungen dafür in den Verwaltungen notwendig sind. Die Landkreise erhalten bis 2023 eine Förderung unter anderem der Personalmittel. Das Netzwerk Kulturberatung begleitet das Projekt, in Kooperation mit der Agentur KULTURGOLD.
  • Gregor Pellacini, Ansprechpartner Servicestelle Kultur Landkreis Peine
    www.kultur-peinerland.de/Servicestelle-Kultur
    Als Mittlerin zwischen Politik, Verwaltung und Kultur berät die Servicestelle Kultur im Landkreis Peine (ehrenamtliche) Kulturakteure im Bereich Projektkonzeption und Fördermittel, schiebt Kooperationen an und verstärkt die Vernetzung von Kulturakteuren in der Region.

Tisch 3: Regionalfonds

Kultur auf dem Land wird von Menschen geprägt, die oft ehrenamtlich in Vereinen, Institutionen und Projekten tätig sind. Dieses ehrenamtliche Engagement benötigt vor allem eine einfache und unbürokratische Unterstützung. Hier können Regionalfonds greifen, die durch vereinfachte Förderung ehrenamtlicher Projekte und somit die Zivilgesellschaft stärken.

  • Achim Kistner, Regionalmanager LAG Hunsrück
    www.lag-hunsrueck.de
    In Rheinland-Pfalz können kleine ehrenamtlich getragene Projekte von gemeinnützigen Organisationen, Nichtregierungsorganisationen sowie von Gruppen nicht organisierter Menschen ohne großen bürokratischen Aufwand bezuschusst werden. Die Förderung erfolgt über die Lokalen Aktionsgruppen (LAG) der einzelnen Regionen.
  • Pauline Drichel-Schwabe, Sachbearbeiterin Kleinprojektefonds der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
    www.kdfs.de
    Im Förderprogramm "Kleinprojektefonds" der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen können kleinere Kunst- und Kulturprojekte in Sachsen – vorwiegend auch in ländlichen Räumen – kurzfristig und mit vergleichsweise geringem Aufwand realisiert werden. Vor allem Akteure von Kunst und Kultur der freien Szene sollen so schnell auf aktuelle Anlässe und auf besonderen Bedarf mit einem regionalen Projekt reagieren können.

Tisch 4: Festivals im ländlichen Raum

Immer mehr Festivals finden im ländlichen Raum statt. Dabei benutzen Veranstalter den ländlichen Raum nicht nur als Kulisse, sondern aktivieren Akteure vor Ort oder verhandeln Themen der Region. Oft entstehen in der Region dabei Dynamiken, die weit über die Organisation des Festivals hinausgehen und kreative Prozesse anstoßen.

  • Fritz Krings, Geschäftsführer Peripherique, Vorsitzender Sound of the forest e.V.
    sound-of-the-forest.de
    Seit 2008 organisiert der Verein Sound of the forest e.V. jährlich das mittlerweile 5.000 Besucher starke Festival mitten im Odenwald am Marbachstausee. Entstanden ist die Idee aus dem Künstlerkollektiv der Krings Brüder, die mit Peripherique eine Kreativagentur im ländlichen Raum betreiben, die nicht nur Leseshows u.a. für Sebastian Fitzek organisiert und Künstler managt, sondern auch immer wieder neue Ideen für die Region entwickelt. Nächstes Jahr soll das Festival klimaneutral werden, weitere Festivals in der Region wurden bereits organisiert.
  • Thomas Disser, Regionalmanager Interessengemeinschaft Odenwald
    region-odenwald.de
    In Hessen konnten Festivals lange Zeit nicht über LEADER gefördert werden. Das Regionalmanagement sah und sieht in der Organisation von Festivals jedoch ein großes Potenzial für die kulturelle Weiterentwicklung und Verjüngung der Region und nutzt sein gutes Netzwerk, um als Vermittler zwischen Projektträger und Behörden zu agieren. Mittlerweile ist auch eine Förderung von Festivals möglich.

Tisch 5: Jugendprojekte

Besonders unter jungen Menschen gibt es eine starke Abwanderung vom ländlichen Raum in Großstädte. Jugendliche, die aktiv ihre Gemeinde und Region mitgestalten und mitreden, übernehmen Verantwortung für ihre Umgebung und binden sich längerfristig an die Region. Partizipative Jugendprojekte tragen damit nicht nur zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und zur Stärkung demokratischer Strukturen bei, sondern können auch dabei unterstützen nachhaltig attraktive Angebote für junge Menschen im ländlichen Raum zu schaffen.

  • Peter Wackers, Regionalmanager LAG Zülpicher Börde
    www.zuelpicherboerde.de
    Die LEADER-Region Zülpicher Börde hat sich in ihrem Entwicklungskonzept explizit darauf verständigt, Kindern und Jugendlichen eine Perspektive zu geben. Im OFF-BEAT Projekt "The local hero", erarbeiten Kinder und Jugendliche gemeinsam ein Musiktheater-Bühnenstück. Das Projekt soll Kindern und Jugendlichen nicht nur eine attraktive Freizeitbeschäftigung bieten, sondern auch ihre Persönlichkeitsentwicklung und Fähigkeiten zu Gruppenarbeit fördern.
  • Stefan Gothe, kommunare GbR
    www.kommunare.de
    Was braucht es um junge Menschen erfolgreich zu beteiligen? Als Coach und Trainer hat Stefan Gothe sich auf die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen im ländlichen Raum spezialisiert. Er hat viele Regionen und Organisationen beraten, was besonders wichtig ist, wenn man junge Menschen an Entwicklungsprozessen beteiligen möchte. Er hat einen breiten Überblick über Möglichkeiten der Partizipation und kennt viele unterschiedliche Jugendprojekte.

14:25 Uhr Wechsel der Tische

14:30 Uhr 2. Runde mit fünf parallelen Thementischen

15:15 Uhr Abschluss

  • Samo Darian, Programmleiter TRAFO
  • Dr. Hartmut Berndt, Vorstandsvorsitzender BAG LAG